- Valeska Bührer: Dearest progressive scan loading. On victims of broadband, in Florian Hartling / Beat Suter (Hrsg.): Archivierung von digitaler Literatur: Probleme-Tendenzen-Perspektiven, Frankfurt a. M. 2010, S. 187–189.
- Simon Biggs: Publish and Die. The Preservation of digital literature within the UK, in: s.o., S. 191–202.
- Reinhard Altenhöner/Tobias Steinke: Archivierung von Netzliteratur in der DNB, in: s.o., S. 203–214.
- Sabine Schrimpf: Archivierung von Netzliteratur: Herausforderungen aus der Sicht von nestor – Kompetenznetzwerk für digitale Langzeitarchivierung, in: s.o., S. 215–221.
Bührer interviewt Olia Lialina hauptsächlich in Bezug auf deren Werk My Boyfriend Came Back From The War
. Lialina erzählt, dass es praktisch nur noch eine Dokumentation seiner selbst ist, weil die technische Entwicklung – insbesondere die schnelleren Internetverbindungen – das ursprüngliche Erlebnis ausschalten. Außerdem sei net.art auf Feedback maW User-Interaktion angewiesen, die es nach so einer „langen“ Zeit bei ihrem Werk nicht mehr gäbe.
Biggs berichtet über die vielschichtigen parallelen Anstrengungen in UK, digitale Kunst zu archivieren. Ein klares Konzept gibt es weder, noch erachtet er es als uneingeschränkt möglich eines zu finden, weil die Verantwortlichkeit wegen der Umgehung klassischer Distributionswege oftmals bei den Autoren selbst liegt. Schließlich äußert er den Gedanken, dass man vielleicht grundsätzlich von der Idee der Archivierung Abstand nehmen müsse, und die digitale Literatur als das nehmen, was sie ist: vergänglich.
Altenhöner und Steinke erklären die Aufgaben der DNB, insbesondere seit 2006 und die Strategien der Archivierung, die die DNB anwendet. Die Schwierigkeiten, die digitale und Netz- Publikationen aufwerfen, werden angesprochen, ebenso wie die DNB ihnen begegnet; Stichworte u.a.: Migration und Emulation. Das Projekt kopal
wird vorsgestellt, mit dessen Hilfe man sich erhofft, so viel wie möglich automatisieren zu können, um auch digitale Werke langzeitverfügbar zu machen.
Schrimpf gibt die Essenz eines Workshops zum Thema 2008 wieder, der von nestor veranstaltet wurde und an dem Repräsentanten verschiedener mit der Archivierung von Netzliteratur verbundenen Gruppen (Autoren, Bibliothekare, Archivare usw.) teilgenommen haben. Die Aufgabe der Archivierung sollte wie bisher unter mehreren Stellen aufgeteilt werden (Archive, Bibliotheken, Museen …), Autoren sollen aktiv mitarbeiten daran, dass ihre Werke archiviert werden können, verteilte Speicherorte sollten schließlich miteinander verbunden werden z.B. in Form eines gemeinsamen Einstiegspunktes (Katalog o.ä.).